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Speed Reading Training Teil 2: Diese 3 Lesebremsen machen Sie zu einem langsamen Leser

In unserem Artikel über Speed Reading Training haben Sie bereits erfahren, dass grundsätzlich jede*r schneller lesen lernen kann. Um Ihre Lesegeschwindigkeit zu erhöhen sollten Sie (u.a.) diese häufigen Lesebremsen erkennen und lösen. 

1. Enges Blickfeld

In der Schule haben wir uns antrainiert, unser Sehfeld beim Lesen künstlich einzuschränken. Statt mehrere Wörter auf einmal zu erfassen (wozu unser Gehirn problemlos in der Lage ist) konzentrieren wir uns auf jedes Wort einzeln – und springen von Wort zu Wort durch den Text. Wenn Sie Speedreading lernen, können Sie diese Lesebremse leicht lösen – und Texte mit Ihren Augen effizienter erfassen. Das ist auch gar nicht so schwer, denn bei fast allen Sehprozessen nutzen wir mehr Fläche als beim Lesen. Sie lernen also nur, dieses vorhandene Sehfeld auch für den Leseprozess zu nutzen.

Dabei spielt das Training der Augenmuskulatur eine wichtige Rolle. In unseren Speedreading-Kursen lernen Sie, wie Sie diese Lesebremse mit einfachen Übungen nach und nach lösen – und sofort schneller lesen können.

2. Regressionen

Eine weitere Lesebremse sind die so genannten Regressionen. Damit bezeichnen wir Rücksprünge innerhalb eines Satzes oder Absatzes, um Worte oder Satzteile nachträglich nochmals zu lesen, die wir – meist aus Konzentrationsmangel – nicht ordentlich erfasst haben. Dabei geht es vor allem um Flüchtigkeits-Pannen, wenn unsere Gedanken während des Lesens abgeschweift sind – oft weil wir zu langsam gelesen haben. Gerade bei sehr langen Sätzen (wie in Fachtexten üblich) ist langsames Lesen eine der Hauptursachen für ein schlechtes Textverständnis. In unseren Seminaren erfahren Sie deshalb auch, wie Sie sich beim Lesen punktgenau konzentrieren und Abschweifungen auf ein Minimum reduzieren.

3. Subvokalisieren

Viele Menschen sprechen beim Lesen den ganzen Text oder große Teile davon im Kopf mit. Dieser phonologische Prozess ist zwar anfangs notwendig, um das Lesen überhaupt lernen zu können – danach brauchen wir diese innere Stimme jedoch nicht mehr; zumindest nicht für jedes Wort. Vor allem die Worte, die in unserem Gehirnlexikon durch zahlreiche Wiederholungen fest verankert sind, können Sie ohne den Umweg über das Mitsprechen – und damit viel schneller – verarbeiten. Für das Verständnis von Begriffen wie „und“, „oder“, „weil“, “Hund“, “Liebe” und viele weitere brauchen Sie zum Beispiel keine innere Stimme.

Warum das Subvokalisieren dennoch weit verbreitet ist? Ganz einfach: Weil die meisten Menschen diese so genannte lexikalische Verarbeitung nie gezielt gelernt haben. Sie wissen oft gar nicht, dass sie ihr Lesetempo durch einen Speed-Reading-Kurs vom langsamen Sprechtempo leicht verdoppeln können. Denn während wir immer nur ein Wort nach dem anderen sprechen können, ist das menschliche Gehirn problemlos in der Lage, ganze  Wortgruppe mit zwei oder drei Worten parallel zu verarbeiten und zu verstehen.

Wenn Sie schneller lesen lernen, lernen Sie auch das Subvokalisieren zu minimieren. Es ist übrigens nicht empfehlenswert (und im Übrigen auch gar nicht möglich) das Mitsprechen komplett weg zu trainieren – denn für einige Texte (zum Beispiel Fachtexte) ist das (stellenweise) Subvokalisieren durchaus wichtig. 

In unseren Speedreading-Kursen erlernen Sie deshalb einen Mischbetrieb aus lexikalischem und phonologischem Lesen. Völlig neue und selten genutzte Wörter (Fachbegriffe, Namen usw.) lesen Sie weiterhin phonologisch (also mit innerer Stimme) –  und für geläufige Wörter stellen Sie das Subvokalisieren ab. Das ist die sinnvollste und am einfachsten zu lernende Variante und wird durch unser System rasch zu einem Automatismus. Dieser Trainingsprozess erfordert etwas Gewöhnung: Nach erfahrungsgemäß 4-6 Wochen verinnerlicht das Gehirn diese Form des Lesen als neue Routine und Sie lesen mit der selben Leichtigkeit wie zuvor – nur bedeutend schneller und effizienter. 

 

Foto: © photoschmidt – stock.adobe.com |

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