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Resilienz-Training für Führungskräfte: sinnvolle Strategien zur Vermeidung von Stress und Überforderung

In Zeiten des Umbruchs und großer Veränderungen hat sich Resilienz zu einer der wichtigsten Führungsqualitäten entwickelt. Denn insbesondere für Unternehmen, die wachsen und sich daher an stetige Veränderungen anpassen müssen, gilt: Die Führung sollte bei aller Innovation stets ausgeglichen bleiben und Belastungen zu stemmen wissen, um sowohl für sich selbst als auch für die Mitarbeitenden ein positives und sinnstiftendes Arbeitsklima zu garantieren. Was Resilienz bedeutet und wie es gelingen kann, trotz eines wachsenden Zeitdrucks Probleme offensiv anzugehen und zu lösen, möchte der folgende Beitrag erläutern.

Was bedeutet Resilienz?

Das Wort Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik, genauer gesagt aus der Werkstoffkunde. Es beschreibt die Eigenschaft eines Materials, nach einer Verformung durch eine Einwirkung von außen in seine eigentliche Form zurückzukehren. Auf uns Menschen übertragen beschreibt Resilienz also die Fähigkeit, trotz permanenter Interaktion mit anderen Menschen, in sich selbst zu ruhen und auf diese Weise ausgeglichen zu bleiben. Der lateinische Ausdruck „resilire“ legt bereits nahe, worum es geht: Resiliente Personen haben gelernt, Stress von sich abprallen zu lassen.

Warum ist Resilienz so wichtig?

Wie alle Menschen erleben auch resiliente Personen beruflich sowie privat Herausforderungen, die sich zuerst einmal wie unlösbare Probleme anfühlen. Solche Situationen sind weder außergewöhnlich noch liegt die „Schuld“ bei der Person, die in diese Zwickmühlen hineingerät. Der Unterschied zwischen resilienten und weniger resilienten Menschen besteht also nicht in der faktischen (äußerlichen) Ausgangslage, sondern in der innerlichen Wahrnehmung und der daraus resultierenden Bewältigungsstrategien.

Resiliente Menschen finden sich nur ungern damit ab, ein Problem dauerhaft mit sich herumzuschleppen. Das liegt daran, dass sich ihre Selbstdefinition weniger von außen speist als vielmehr durch ihr eigenes Bewusstsein und das Vertrauen darauf, aus eigener Kraft gestalterisch wirksam zu sein. Diese Herangehensweise an zwischenmenschliche Konflikte und die Bewältigung von Zeit- und Leistungsdruck hilft ihnen dabei, kreativ und vor allem offen mit Problemen umzugehen. Resiliente Menschen erleben sich als autonom, verantwortungsbewusst und wirksam, weil sie sich als Autoren des eigenen Lebens begreifen und nicht als willenlose Protagonist*innen, die einer vorgegebenen Handlung zu folgen haben.

Resiliente Führungskräfte als Sturm in der Brandung

An dieser Stelle zeigt sich, warum es sowohl für die Führungskräfte als auch für die Mitarbeitenden eines Unternehmens von außerordentlicher Wichtigkeit ist, Resilienz zu fördern und zu trainieren. Denn jede Führungskraft hat bereits erlebt, wie sich plötzlich unvorhergesehene Probleme häufen, die nicht nur die aktuellen Prozesse behindern, sondern Teammitglieder davon abhalten, an den Aufgaben zu arbeiten, die das Unternehmen voranbringen würden. Um in solchen Momenten als Führungsperson wirksam zu vermitteln und zu leiten, ist die Eigenschaft Resilienz von unschätzbarem Wert. Resiliente Führungskräfte geben ihren Mitarbeiter*innen auch in scheinbar schwierigen Augenblicken die Kraft, die sie benötigen, um fokussiert zu bleiben und konstruktiv mit Stress umzugehen.

Ebenso wichtig ist es für eine Führungsperson, stressige Situationen nicht auf das eigene Team zu übertragen. Wer sich selbst immer wieder fragt, ob er oder sie einer Situation überhaupt gewachsen ist, kann keine Sicherheit nach außen ausstrahlen. Dies führt oft zu mangelndem Respekt oder Unsicherheit bei den Mitarbeitenden, wodurch sich der Druck bei der Teamleitung potenziert. Um solche Teufelskreise zu vermeiden, bietet die BRAINBUILDING Academy ein effektives Resilienz-Training für Führungskräfte an, in dem wirksame Strategien für das Erlernen Resilienz fördernder Denkmuster vermittelt werden.

Kann man Resilienz lernen?

Auch wenn Resilienz von Natur aus bei manchen Menschen ausgeprägter ist als bei anderen: Resilienz lässt sich lernen und trainieren. Bereits in den Siebziger Jahren konnte die Entwicklungspsychologin Emmy Werner zeigen, dass sich Menschen durch Krisen neue Wege offenbaren, die ihnen ohne Überforderungssituation verschlossen geblieben wären. Mann könnte es auch folgendermaßen ausdrücken: Wer niemals hinfällt, lernt auch nicht aufzustehen. Denn Krisensituationen fungieren letztendlich als Wegweiser, die auf das eigene Selbst zurückverweisen. Wer dieses als Anker und Ruhepunkt kennenlernt, kann durch äußere Einflüsse nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

Um dieses Gleichgewicht zu erlangen, ist es jedoch zuerst erforderlich, dieses Selbst tatsächlich zu kennen, also zu wissen, „wie man tickt“, was einem hilft oder schadet. Stress und Überforderung dienen zuerst einmal dazu, Personen darauf aufmerksam zu machen, dass „etwas drückt“. Um zu verstehen, warum dies so ist, müssen wir lernen, denjenigen besser zu verstehen, den dieses Gewicht scheinbar erdrückt. Die Übungen der BRAINBUILDING Academy trainieren daher ganz praktisch folgende Denkmuster:

 – Anhand des Stresstyps wird eine persönliche Resilienz-Strategie entwickelt.

 – Entspannungstechniken werden vermittelt, die jeden in die Lage versetze, sich innerhalb kürzester Zeit zu entspannen.

 – Mit dem Lifetime-Management erlernen Teilnehmer*innen, ihre persönliche Lebenszeit besser und vor allem sinnvoll zu planen.

 – Es werden neue Routinen erarbeitet, die es ermöglichen, zukünftig schneller und effektiver gesteckte Ziele zu erreichen.

 – Achtsamkeit unterstützt dabei, bewusster zu sein, fokussierter zu arbeiten und dadurch die geistige Leistungsstärke voll auszuschöpfen.

Diese Übungen helfen Führungspersonen dabei, sich selbst besser kennenzulernen und ihren persönlichen Umgang mit Stresssituationen realistischer einschätzen zu lernen. Ehrlichkeit bei der Frage nach der eigenen Motivation und den gesteckten Zielen ist von immenser Bedeutung, um herauszufinden, ob es sich bei bestimmten Erwartungshaltungen um eigene Vorstellungen von der Zukunft oder von außen aufgezwungene Erwartungen handelt. Denn nur wer genau weiß, was er oder sie selbst will, kann auch herausfinden, wie sich ein gestecktes Ziel am besten erreichen lässt. Diese Wahrheit hat sich mittlerweile auch in Unternehmen herumgesprochen: Nur wenn Mitarbeiter*innen sich mit ihrem Arbeitgeber bzw. mit ihren Vorgesetzten identifizieren können, sind sie wirklich leistungsbereit bzw. loyal.

Gesundheitliche Auswirkungen von chronischem Stress auf Führungskräfte und Highperformer

Dass sich ein Resilienz-Training nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich positiv auf ein Unternehmen auswirkt, sondern sich auch in den Umsätzen niederschlägt, lässt sich am einfachsten an den Kosten erkennen, die Burnout-Erkrankungen verursachen. Denn dieses mittlerweile leider sehr verbreitete Leiden ist eine schwerwiegende Folge fehlender Resilienz.

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beziffert die Folgekosten von Burnout-Erkrankungen aufgrund fehlender Resilienz auf 20 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei stehen zuallererst die Kosten im Vordergrund, die durch den kompletten Ausfall von Fachkräften und Mitarbeitenden in Schlüsselpositionen verursacht werden. Die Schäden, die durch mangelnde Motivation, den berüchtigten „Dienst nach Vorschrift“ und Unterforderung entstehen, wurden bei dieser Schätzung gar nicht berücksichtigt. Laut der Bundespsychotherapeutenkammer ist die Zahl der Krankschreibungen wegen Burnout-Symptomen oder Stress seit dem Jahr 2004 um 700 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Fehltage hat sich in derselben Zeit mehr als verzehnfacht.

Resilienz-Training als Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Im Rahmen eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements gilt ein professionelles Resilienz-Training daher als sinnvoller und unverzichtbarer Bestandteil einer ganzheitlichen Herangehensweise. Neben den psychologischen und gesundheitlichen Aspekten ergibt sich aus dem Resilienz-Training auch ein ganz betriebswirtschaftlicher Nutzen: Eine Firma, deren Arbeitnehmer zufrieden sind, arbeiten gern, motiviert und ausdauernd. Darüber hinaus sinkt der Krankenstand, was wiederum zu Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz führt. Weitere Vorteile liegen auf der Hand: Der demographische Wandel hat dazu geführt, dass viele Unternehmen bei Bewerbern nicht mehr „aus dem Vollen schöpfen können“. Zu wenige qualifizierte, jüngere Menschen bewerben sich auf eine offene Stelle. Wenn diese neuen Fachkräfte auf ein Arbeitsumfeld stoßen, in dem sie sich nicht wertgeschätzt fühlen, verspüren diese häufig nicht mehr dieselbe Loyalität zu ihrem Arbeitgeber, wie dies noch bei vorherigen Generationen der Fall gewesen ist. Um junge Fachkräfte also dauerhaft zu halten, müssen diese Wertschätzung und Selbstwirksamkeit erfahren. Dies wiederum ist nur in einem Unternehmen möglich, das um die Notwendigkeit von Autonomie und Persönlichkeitsentfaltung am Arbeitsplatz weiß.

Resilienz für und durch Führungskräfte

In der Kooperation mit Unternehmen wird daher bewusst von mentaler Fitness, Stärkung der Leistungsbereitschaft und Gesundheitsmanagement gesprochen. Dadurch lassen sich negativ besetzte Begriffe wie Burnout, Krankheit und Vorsorge auf ein anderes Level heben, welches die Bedeutung psychologischer Gesundheit mit derjenigen von körperlicher Fitness und Leistungsfähigkeit gleichsetzt. In diesem Kontext wird deutlich, dass ein Resilienz-Training gleichbedeutend mit der Erhaltung physischer Gesundheit ist und die Auswirkungen fehlender Resilienz-Konzepte sowohl zu betriebswirtschaftlichen Schäden als auch Imageverlust führen können.

Resilienz ist bei Führungspersonen unter zweierlei Gesichtspunkten zu verstehen: Denn insbesondere Angestellte in leitenden Funktionen sind anfällig für Stress und Überforderung. Das ist darauf zurückzuführen, dass diese Fachkräfte sich zumeist in sogenannten Puffer-Positionen befinden – d. h. der Druck, der auf diese Personen wirkt, entsteht sowohl von oben als auch von unten. Führungspersonal steht oft unter einer enormen Belastung und sollte in der Lage sein, frühzeitig bestimmte Situationen für sich selbst und die Teammitglieder zu entschärfen. Dies gelingt nicht immer, vor allem aber dann am wenigsten, wenn eine Führungskraft zu unbewusst an Probleme herangeht.

In solchen Fällen kommt es immer wieder vor, dass sich ein Manager oder eine Managerin zunächst sich und die eigenen Kapazitäten falsch einschätzt. Scheinen die Prozesse in der Folge aus dem Ruder zu laufen, wird der entstehende Druck oft nach unten weitergegeben. Die Konsequenzen sind für alle Beteiligten nur schwer zu ertragen und produzieren Stress, der bei genauerer Introspektion der Führungskraft gar nicht hätte entstehen können. Daher wird auch bei der Personalentwicklung mittlerweile vermehrt auf ein professionelles Resilienz-Training gesetzt. Auf diese Weise werden nicht nur Führungskräfte, sondern gesamte Abteilungen vor übermäßigem Stress geschützt.

Dr. Martina Rummel, Expertin für Arbeits- und Organisationspsychologie und Dozentin der Management School St. Gallen, geht in ihrer Studie „Führung unter Stress: Resilienz aufbauen“ tiefer auf die Beziehung von Führungskräften zu ihren Mitarbeiter*innen ein. Unter anderem erläutert sie, dass Führungspersonen sich selbst als eine Art „Arbeitsbedingung“ für die Beschäftigten begreifen sollten. Dies führe zu einem verbesserten Kohärenzsinn bei den Mitgliedern eines Teams. Denn nur wenn die Kommunikation verständlich, der Sinn einer Tätigkeit offensichtlich und die Arbeit sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bewältigen ist, lasse sich für die Mitarbeitenden so etwas wie ein Zusammenhang herstellen. Führungskräfte, die dieses Gefühl von Verlässlichkeit vermitteln wollen, benötigen die entscheidenden Kompetenzen, um auf sozialer, emotionaler sowie fachlicher Ebene zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Resilienz ist also vor allem dort essentiell, wo Abläufe nicht immer ideal ineinandergreifen. Auch wenn es Highperformern bisweilen schwerfällt damit umzugehen: Perfektion ist eher die Ausnahme als die Regel. Resilienz erwächst also aus der Erkenntnis, dass Probleme eine Möglichkeit darstellen, Verbesserungen zu erzielen.

Die BRAINBUILDING Academy möchte mit ihrem Resilienz-Training für Führungskräfte genau dieses Bewusstseinspotential freisetzen. Beschäftigte in leitenden Funktionen lernen:

 – wie sich Stress auf Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung auswirkt,

 – welchen Sinn Stress aus evolutionsbiologischer Sicht erfüllt,

 – warum eine effektive Psychohygiene für Höchstleistungen erforderlich ist,

 – wie man den Fokus steuern und Ablenkungen reduzieren kann,

 – und wie man auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse das Glücklichsein trainieren kann.

Vorsorge ist besser als die Behandlung akuter Probleme

Die beste Prävention wird wirkungslos, sobald erst einmal ein gravierender Schaden eingetreten ist. Wer also bereits unter einem Burnout leidet, sollte sich ganz auf die Heilung konzentrieren. Diese zieht sich vor allem bei ausgezeichneten und hochqualifizierten Führungskräften länger hin, weil diese Personen stärker als andere Mitarbeitenden darunter leiden, wenn sie ihre Arbeit als inhaltsleer und sinnlos erfahren. Genau aus diesem Grund wurde das Resilienz-Training für Führungskräfte entwickelt: Wer über eine hohe Frustrationstoleranz verfügt, Stresssituationen erkennt und weiß, wie damit umzugehen ist, kann schneller und vollständiger Probleme lösen und den Fokus wieder auf die eigentliche Arbeit richten.

Das Trainingsprogramm der BRAINBUILDING Academy hilft dabei, Emotionen zu erkennen und zu steuern. Äußere Einflüsse wie Zeitdruck, häufige Unterbrechungen oder ungerechte Einschätzungen der Vorgesetzten müssen nicht dazu führen, dass wir uns klein und machtlos fühlen. Auch wenn es uns so scheint, als würden diese Gefühle von außen erzeugt: Man muss sie nicht empfinden! Der erste Schritt zu dieser Erkenntnis ist bereits getan, wenn Teilnehmer in unserem Resilienz-Training erfahren, wie sie Auslöser für bestimmte Stresssituationen selbst vermeiden können. Das „Mentalfitnessprogramm“ vermittelt neben ganzheitlich wirksamen Meditations- und Atemtechniken ebenfalls gezielte Übungen, die Fokus und Konzentration stärken. Ganz gleich, wo und mit welcher Tätigkeit wir uns gerade aufhalten: Das Ziel aller Übungen besteht darin, leicht erlern- und umsetzbar zu sein.

Fazit

Resilienz in Unternehmen wird vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten immer wichtiger. Zu viel Stress und zu wenig Anerkennung führen insbesondere bei Highperformer*innen zu langen Ausfällen aufgrund diverser stressbedingter Erkrankungen. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch bei aller Fokussierung auf die Finanzen ein weitaus wichtigerer Gesichtspunkt: Höchstleistungen werden von Menschen erbracht, die aus sich heraus etwas leisten wollen. Diese Leistungsbereitschaft ist letztendlich unbezahlbar und benötigt das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit und Wertschätzung der eigenen Arbeit. Mit ihrem speziell für Führungskräfte entwickelten Resilienz-Training möchte die BRAINBUILDING Academy Ihr Unternehmen bei dem Erhalt und der Förderung resilienter Führungspersonen unterstützen.


Foto: © Pixel-Shot – stock.adobe.com|

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